Beim Investieren in Immobilien hat jeder Investor seine eigene Strategie – das ist auch gut so, denn je nach Investmentziel können unterschiedliche Faktoren bei der Immobiliensuche relevant sein. Wichtig ist jedoch, sich dabei auf Marktdaten zu verlassen, anstatt auf Annahmen und Vorurteile.
Einer der größten Fehler beim Kauf von Immobilien ist es, sich zu sehr von subjektiven Faktoren leiten zu lassen. Die folgenden drei Beispiele zeigen, warum Sie sich stattdessen auf (Markt-)daten verlassen sollten.
„Ein Neubau ist teuer, ich setze lieber auf Bestand mit höherer Rendite.“
Eine typische Frage beim Investieren in Immobilien ist: Neubau oder Bestandsimmobilie? Beim oberflächlichen Blick auf das Verhältnis von Kaufpreis zu Mieteinnahmen scheinen zunächst Neubauimmobilien aufgrund ihrer hohen Kaufpreise weniger lukrativ zu sein.
Kaufpreise und Mieten sind jedoch nur zwei von vielen Faktoren. Geht es um Immobilien-Investments, sollten auch die folgenden Daten berücksichtigt werden:
Daten zur Instandhaltung
Bei Bestandsimmobilien sind häufig höhere Instandhaltungskosten versteckt, sodass immer auch ein Blick auf die Nettorendite lohnt, anstatt nur die Bruttorendite zu betrachten.
Für Immobilienkäufer sind Daten über durchgeführte oder geplante Instandhaltungsmaßnahmen wichtig. Denn nicht durchgeführte Maßnahmen senken den Kaufpreis, während bereits durchgeführte Maßnahmen einen höheren Kaufpreis rechtfertigen.
Daten zur Finanzierung
Zu einer umfassenden und transparenten Bewertung verschiedener Immobilien gehört auch der Blick auf die Finanzierung und insbesondere auf die Eigenkapitalrendite.
Denn: Wenn Sie für Ihr Investment Fremdkapital aufnehmen und gleichzeitig weniger Eigenkapital einsetzen, kann das Ihre Rendite durch den sogenannten Leverage-Effekt positiv beeinflussen.
Oftmals lassen sich Neubauimmobilien zu günstigeren Zinskonditionen finanzieren, da Banken den Kaufpreis als Immobilienwert annehmen. Bei Bestandsimmobilien wird die Immobilie dagegen von der Bank eingewertet, sodass der Beleihungswert auch unter dem Kaufpreis liegen könnte.
Daten zu Zuschüssen
Wenn Sie in einen Neubau investieren, ist der Kaufpreis zwar in der Regel höher als bei Bestandsimmobilien. Allerdings können Sie die Mehrkosten abfedern.
Bei Neubauimmobilien, die gewisse Effizienzhaus-Standards einhalten, besteht zum Beispiel die Möglichkeit, eine KfW-Förderung zu beantragen. Sie erhalten dann Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen, und vergünstigte Kredite.
„Ich suche eine Eigentumswohnung in München für unter 200.000€.“
Ziele und genaue Vorstellungen über die gewünschte Immobilie zu haben, ist bei der Suche hilfreich. Dennoch sollten Sie offen für Alternativen bleiben. Angenommen, Sie sind noch jung und bauen gerade Ihr Eigenkapital auf. In diesem Fall kommen vermutlich nur Objekte bis zu einem bestimmten Kaufpreis in Frage.
Wenn Sie sich gleichzeitig regional einschränken, etwa indem Sie nur Immobilien in Ihrer Heimatregion berücksichtigen, wird die Suche schnell zum Frustfaktor. Gerade bei Immobilien, die als Kapitalanlage vermietet und nicht selbst genutzt werden, können Sie auf den gesamten Immobilienmarkt in Deutschlandzurückgreifen – das Angebot vergrößert sich damit schlagartig.
Daten zu verschiedenen Standorten
Eine überregionale Immobiliensuche ergibt auch wirtschaftlich Sinn. Sie hat den Vorteil, dass Sie das beste Verhältnis zwischen Risiko und Rendite finden können.
Sie kennen sich in Ihrer Region besser aus als in anderen Gegenden? An dieser Stelle kommen die Marktdaten ins Spiel: Je mehr Informationen Ihnen zu demografischen und wirtschaftlichen Faktoren zur Verfügung stehen, desto besser können Sie andere Regionen mit Ihrer Heimatregion vergleichen.
Marktdaten sind die Grundlage für einen transparenten Vergleich und ermöglichen Ihnen eine umfassende Standortanalyse. Damit Sie für Ihr Investment daraus einen Mehrwert ziehen können, müssen die Daten jedoch verlässlich und belegbar sein.
„Die Immobilienpreise sind zu hoch. Vor 30 Jahren hat Investieren sich vielleicht gelohnt, aber jetzt nicht mehr.“
Es stimmt, die Immobilienpreisentwicklung in Deutschland boomt und ein Ende des Anstiegs ist nicht in Sicht. Doch auch wenn Investoren vor 30 Jahren weniger in Immobilien investieren mussten – lukrativer waren Immobilienkäufe deshalb nicht.
Der Grund: die Zinsentwicklung. Kostete eine Immobilie mit einem Kaufpreis von 200.000€ und einer Tilgungsrate von 2% im Jahr 1990 noch monatlich über 1.800€, liegen die Kosten heute bei nur noch 666€. Selbst bei einem doppelt so hohen Kaufpreis sorgen niedrige Zinsen dafür, dass die monatliche Kreditrate heute mit ca. 1.000€ immer noch 55% günstiger ist als vor 30 Jahren.
Da jedoch nicht nur die Immobilienpreise gestiegen sind, sondern auch die Inflationsrate und Immobilien Ihr Vermögen vor der Inflation schützen können, lohnt sich ein Investment heute nach wie vor. Für Eigennutzer sind diese Entwicklungen eher nachteilig, denn so fällt es immer schwerer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Für Kapitalanleger bieten sich unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Daten spannende Investitionsmöglichkeiten.
Marktdaten vergleichen und intelligent investieren
Die Immobilienbranche wird wie die meisten anderen Lebensbereiche immer datengetriebener. Nutzen Sie diese Entwicklung und vergleichen Sie so viele Daten zu Ihren Wunschobjekten wie möglich.
Das Analysetool von Immoheld bietet Ihnen nicht nur die nötigen Daten für Ihre Vergleiche, sondern bereitet diese außerdem übersichtlich und transparent auf. So sparen Sie Zeit bei der Immobiliensuche und können eine fundierte Entscheidung treffen.